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Von Hopfen und Malz zum fertigen Bier

Ich stehe in der Lagerhalle der Privatbrauerei Moritz Fiege. Um mich herum die großen Edelstahlfässer, in denen das Bier 28 Tage gelagert wird. Armdicke Leitungen verbinden die einzelnen Tanks und geben dem Ganzen einen futuristischen Anblick. Eine Lichtinstallation setzt das Ganze geschickt in Szene und aus dem Lautsprecher singt Herbert Grönemeyer „Bochum, ich komm aus dir“. Der Moment ist für mich Gänsehaut pur.

Aber von Anfang an. Ich bin unterwegs in Sachen „Gutes aus NRW genießen“. Einer Einladung von Tourismus NRW e.V. folgend, besuche ich mit drei weiteren Bloggern unter anderem die Privatbrauerei Moritz Fiege in Bochum. Auf dem Hof der Brauerei werden wir von Herrn Fiege begrüßt. Er wird uns die nächste Stunde durch die Brauerei führen.

Herr Fiege erklärt uns den Brauprozess
Herr Fiege erklärt uns den Brauprozess

Hier könnt Ihr übrigens lesen, was wie und wo wir an den beiden Tagen die Bierwelt gerettet haben.

Das Sudhaus

Der typisch malzige Geruch einer Brauerei liegt in der Luft als wir zu unserer ersten Station, dem Sudhaus, gehen. Hatte ich erwartet, hier einen Blick auf Maischbottich, Läuterbottich oder Würzepfanne werfen zu können, so bin ich im ersten Moment enttäuscht. Das Sudhaus erinnert mich eher an eine Schaltzentrale. Von hier aus wird der Brauprozess gesteuert. Auf einem Schaltpult leuchten mir Zahlen und Knöpfe entgegen.

Hopfen, einer der drei Bestandteile, aus denen Bier gebraut wird
Hopfen, einer der drei Bestandteile, aus denen Bier gebraut wird

Nachdem uns Herr Fiege den Brauprozess erklärt hat – auch heute noch wird das Bier bei Fiege nach dem dem Reinheitsgebot von 1516 ausschließlich aus Hopfen, Malz und Hefe gebraut, entdecke ich an der Wand doch noch  kleine Fenster, wo ich einen Blick in den Läuterbottich werfen kann.

Ein Blick in den Läuterbottich: Hier wird die Maische von den festen Bestandteilen getrennt
Ein Blick in den Läuterbottich: Hier wird die Maische von den festen Bestandteilen getrennt

Nachdem wir die „Schaltzentrale“ verlassen haben, geht es weiter Richtung Lagerhaus. Auf dem Weg dorthin kommen wir an den Würzpfannen vorbei. Hier hat  die Brauerei extra für den interessierten Besucher eine Gärpfanne so einbauen lassen, das man der Hefe bei der Arbeit zusehen kann. Normalerweise sind diese in verschlossenen Räumen.

Im Gärbottich kann man der Hefe bei der Arbeit zuschauen
Im Gärbottich kann man der Hefe bei der Arbeit zuschauen

Die Lagerung

Die moderne Lagerung in großen Stahltanks habe ich eingangs schon beschrieben. Ein krasser Gegensatz zu den modernen Lagertanks ist der historische Gewölbekeller aus dem Jahre 1878.

Hier lagert Zwickel, wie das Jungbier genannt wird
Hier lagert Zwickel, wie das Jungbier genannt wird

Hier wurde das Bier früher unter idealen Bedingungen gelagert. Wir sitzen auf Holzbänken und lauschen der Stimme aus dem Lautsprecher. Verstohlen beobachte ich Herrn Fiege. Mit geschlossenen Augen sitzt er auf der Bank und scheint der Stimme genauso zu lauschen wie wir.

Herr Fiege bei der Sichtprobe.
Herr Fiege bei der Sichtprobe.

Jetzt dürfen wir noch das leckere Jungbier verkosten. 6° C ist die ideale Temperatur um das Bier zu genießen, lernen wir. Wir bekommen ein Glas und dürfen selbst zapfen. Das Bier ist wirklich lecker.

Das frische Bier direkt aus dem Fass - ein Hochgenuss
Das frische Bier direkt aus dem Fass – ein Hochgenuss

Zu schade, das es noch früh am Tag ist und wir noch mehr Programmpunkte auf der Agenda haben. So bleibt es bei mir nur bei dem einen Glas.

Die Abfüllung

Zum Abschluss der Führung schauen wir noch den Mitarbeitern der Abfüllung bei der Reinigung der Anlage zu. Die Abfüllung ist für heute beendet, lernen wir.

Die Abfüllanlage stand bei unserem Besuch leider still.
Die Abfüllanlage stand bei unserem Besuch leider still.

Nach einem kurzen Abstecher in die Zirbelstube, in der bei regulären Führungen der Abend mit einem kühlen Bier und einer Currywurst ausklingt, dürfen wir noch ein Probierpack in Empfang nehmen.

Fazit

Diese Brauerei-Führung war meine dritte Führung. Ich war vor langer Zeit in einer kleinen Brauerei im Sauerland – daran kann ich mich ehrlich gesagt kaum noch erinnern. Und ich habe an einer Führung durch die Warsteiner Brauerein, einer sehr großen Brauerei im Sauerland teilgenommen. Die Führung bei Fiege war individuell, klein und sehr viel persönlicher als die in Warstein.

Die Warsteiner Brauerei punktet vielleicht durch ihre schiere Größe und mit einer tollen Multimedia-Show. Aber gerade das persönliche bei der Privatbrauerei Fiege hat mir super gut gefallen. Ich finde, das ist ein schöner Tipp für eine Gruppenveranstaltung. Also: packt Eure Freunde ins Auto, würfelt einen Fahrer aus, und ab nach Bochum.


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Die Führung durch die Brauerei kann man online buchen. Sie finden Montags bis Donnerstags von 18:30 bis 21:30 Uhr statt. Freitags gibt es die Feierabendführung von 16.00 bis 19.00 Uhr.

Reservierungen für Gruppen sind im Ticketshop von Bochum Marketing oder telefonisch unter 0234-963020 möglich.


Offenlegung

Diese Reise wurde ermöglicht durch das Projekt „Gutes aus NRW genießen“, das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert wird. Ich habe für diese Reise kein Honorar erhalten, meine Begeisterung für unser schönes Nordrhein-Westfalen kommt von ganz alleine.

Vielen Dank an Herrn Fiege und Markus Pilia für die interessante Führung und für das köstliche Bier was wir verkosten und in Flaschen mit nach Hause nehmen durften.

Mein besonderer Dank geht an Julie Sengelhoff, Silke Dames und Valeria Melis von Tourismus NRW e.V. Ich hatte eine tolle Zeit mit Euch.

Hallo, ich bin Heike. Geboren bin ich am linken Niederrhein, wo ich zusammen mit meinem Mann Stefan lebe. Meine Reisen finanziere ich als freiberufliche IT-Beraterin, sitze also die meiste Zeit am Schreibtisch. Meine Leidenschaft gilt allem, was mich aus dem Haus bringt: dem Reisen, Tagesausflügen, Wochenend- und Städtetouren. Und wenn ich dann wieder zu Hause bin, teile ich meine Eindrücke darüber gerne mit euch auf meinem Reiseblog.

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