Ausflugstipps,  BeNeLux,  Niederlande

Der Keukenhof vor der Tulpenblüte

Der Keukenhof im niederländischen Lisse ist wohl einer der berühmtesten Gärten Europas. Besucher aus aller Welt pilgern jeden Frühling in diesen Park, um Hollands liebste Blume, die Tulpe, zu bewundern. Ich nehme euch heute mit auf einen Spaziergang durch den Park und werfe gemeinsam mit euch einen Blick hinter die Kulissen.

Blumenbeete ohne Blumen
Hier werden in drei Monaten die Tulpen blühen
Ein See im Winter
Der See im Keukenhof liegt noch im Winterschlaf

Es ist Mitte Januar. Noch wird die Ruhe im Keukenhof nur durch die Gärtner unterbrochen, die ab und an mit ihrem Trecker durch den Park fahren. Es deutet noch nicht viel darauf hin, das hier in knapp 10 Wochen ein Meer aus Tulpen die Besucher verzaubern wird. Vereinzelt schauen aus den bereits vorbereiteten Flächen ein paar neugierige Narzissenspitzen aus der Erde, aber noch liegt der Park im Winterschlaf.

Der Park

Warum heißt der Keukenhof eigentlich Keukenhof? Woher stammt der Name? Keukenhof heißt auf deutsch Küchenhof. Diesen Namen hat die Gegend um den Park, seit hier im 15. Jahrhundert Kräuter für eine Schlossküche angebaut wurden. Im Jahr 2014 feierte der Park seinen 65. Geburtstag. Als Stiftung finanziert er sich ausschließlich über die Eintrittsgelder der Besucher aus aller Welt. Die Blumenzwiebeln bekommt der Keukenhof von 100 Hoflieferanten kostenlos zur Verfügung gestellt.

Das Gelände des Parks ist 32 ha groß. 15 km asphaltierte Wege laden die rund 800.000 Besucher pro Saison zum spazieren zwischen den Tulpen ein. Der Keukenhof ist drei Monate im Jahr geöffnet: im Frühjahr, wenn die Tulpen und andere Zwiebelgewächse in voller Blüte stehen. Im Jahr 2016 wird er vom 24. März bis zum 16. Mai geöffnet sein. Die beste Zeit für einen Besuch ist übrigens Anfang April, denn da blühen die Tulpen am schönsten.

Keukenhof Karten
Die Karten warten darauf, im Keukenhof in den Tulpenbeeten zum Einsatz zu kommen

Der Keukenhof und die Blumenzwiebel

In der Zeit von September bis November werden von 40 Gärtnern rund 7 Millionen Blumenzwiebeln gesetzt: hauptsächlich Tulpen, Narzissen und Hyazinthen.

Umrisse einer Installation aus Blumen
Hier erkennt man schon die Umrisse der Installation
Foto: Keukenhof
Eine Gärtnerin beim Setzen der Blumenzwiebeln
Eine Gärtnerin beim Setzen der Blumenzwiebeln
Foto: Keukenhof
Die Tulpenzwiebeln warten darauf, in die Erde gesetzt zu werden
Die Tulpenzwiebeln warten darauf, in die Erde gesetzt zu werden
Foto: Keukenhof

„Wir verwenden hierfür die sogenannte Lasagnetechnik”, erklärt uns Annemarie Gerads, die Pressesprecherin des Keukenhofs. Hierbei werden die Blumenzwiebeln in drei Schichten gesetzt. Das verlängert die Blühsaison, weil die Blumen nacheinander blühen, die oberste Lage als erste.

Tulpen und Hyazinthen in einer bunten Mischung
Tulpen und Hyazinthen in einer bunten Mischung
Foto: Keukenhof
Viele bunte Tulpen
Eine wahre Farbexplosion
Foto: Keukenhof
Tulpen, Hyazinthen und dahinter ein Teppich aus Traubenhyazinthen
Tulpen, Hyazinthen und dahinter ein Teppich aus Traubenhyazinthen
Foto: Keukenhof

Man kann die Blumenzwiebeln nicht direkt vom Keukenhof kaufen. Der ist ja, wie schon geschrieben, eine Stiftung. Aber man kann sie bei den Lieferanten bestellen. „Nein, der Park verkauft keine Blumenzwiebeln nicht an die Besucher. Aber sie können in drei Shops auf dem Gelände des Parks direkt bei den Lieferanten bestellt werden”, so Bart Siemerink der Direktor des Keukenhofs. Natürlich kann man die Blumenzwiebeln nicht direkt mitnehmen, sie werden ab September mit Beginn der Pflanzsaison versendet.

Die Windmühle vom Keukenhof
Die Windmühle vom Keukenhof stammt aus dem 19. Jahrhundert
Foto: Keukenhof
Ein Meer aus roten Tulpen
Welch ein Blumenmeer
Foto: Keukenhof
Ein Fluss aus Traubenhyazinthen schlängelt sich durch den Park
Ein Fluss aus Traubenhyazinthen schlängelt sich durch den Park
Foto: Keukenhof

Das goldene Zeitalter

Seit dem Rembrandtjahr 2006 steht der Keukenhof jedes Jahr unter einem anderen Thema. Das Thema für 2016 ist „Das goldene Zeitalter“. Das goldene Zeitalter beschreibt eine Periode im 17. Jahrhundert, die als Blütezeit in Handel, Wissenschaft und Kunst gilt. Bedeutende Werke von Rembrandt oder Vermeer entstanden beispielsweise in dieser Zeit. Das Highlight wird ein 250 m2 großes Blumenmosaik bilden, das ein Delft Blau Bild darstellt in dem Handel, Schifffahrt und Amsterdamer Grachten zu sehen sein werden.

Das Goldene Zeitalter als Mosaik aus Tulpe
Hier entsteht das Mosaik zum Thema 2016
Foto: Keukenhof
Gartendesigner Martin Elling vor seinem Werk
Gartendesigner Martin Elling vor seinem Werk
Foto: Keukenhof

Mein Spaziergang durch den noch schlafenden Keukenhof unter fachkundiger Begleitung von Martin Elling und Andre Beijk war unglaublich inspirierend. Martin Elling ist der Gartendesigner. Andre Beijk arbeitet schon über 25 Jahre für den Keukenhof und ist einer der drei Hauptgärtner des Parks. Hier gibt es ein Interview auf niederländisch mit Andre Beijk. Ich freue mich schon darauf, den Park im Frühling, wenn die Tulpen in voller Blüte stehen, erneut zu besuchen.


Mehr zum Thema


[icon prefix=“fas“ name=“chalkboard-teacher „] Plane Deinen Besuch

[icon name=“link“]     Homepage

Hier findet ihr die Homepage des Keukenhof.

[icon name=“home“] Adresse

Stationsweg 166A
2161 AM Lisse

[icon name=“bus“]     Mit dem Bus

Der Keukenhof ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln super zu erreichen. Von Schipol, Leiden und Haarlem fahren regelmäßig Busse zum Park.

[icon name=“clock“]      Öffnungszeiten

  • Der Park ist im Jahr 2022 vom 24. März bis zum 15. Mai von 8:00 – 19:30 Uhr geöffnet.
  • Die Tickets werden nur online verkauft. Es gibt keine Tageskasse!

Man kann aber durchaus länger bleiben. Das ist übrigens auch einer der Tipps von Annemarie Gerads: Wenn die Besucher langsam weniger werden und das Licht schwindet, versprüht der Park einen ganz besonderen Charme.

[icon name=“money-bill-alt“]      Eintritt

(Stand März 2019)

  • Erwachsene: 18,50 €
  • Kinder (4 bis 11 Jahre): 9 €
  • Kinder bis 3 Jahre dürfen den Park kostenlos betreten

[icon prefix=“fas“ name=“bicycle“] Was kann man sonst noch unternehmen?

Mit dem Flüsterboot gemütlich um den Keukenhof fahren
Foto: Keukenhof
Diese Pracht genießt man bei einer Radtour um den Keukenhof
Foto: Keukenhof

Auch der Blick über den Tellerrand ist im Keukenhof durchaus lohnenswert:

  • Man kann den Park mit dem Fahrrad umrunden und dabei die wunderbaren Tulpenfelder genießen
  • Kennt Ihr schon Flüsterboote? Das sind kleine Boote mit Elektromotor. Mit ihnen kann man geräuschlos den Park umrunden.
  • Es gibt  acht Inspirationsgärten, wo ihr euch Ideen und Anregungen für euren eigenen Garten holen könnt
  • In vier Pavillions auf dem Gelände finden unterschiedliche Ausstellungen statt:
    • im Beatrix-Pavillon könnt Ihr Orchideen sehen
    • im Willem-Alexander-Pavillon gibt es eine Ausstellung mit 15.000 Lilien
    • im Oranje-Nassau-Pavillon kann man alles über Zwiebelblumen lernen
    • und im Wilhelmina-Pavillon erfahrt ihr alles über die Geschichte der Tulpe

Wenn Ihr den Keukenhof gerne unter fachkundige Begleitung besuchen möchtet, der Gärtner und Buchautor Hermann Gröne veranstaltet im April eine Gartenreise in die Niederlande und Belgien. Er wird dabei den Keukenhof besuchen.

[icon prefix=“fas“ name=“calendar“] Veranstaltungen 2019

Der Blumenkorso ist einer der Höhepunkte der Saison
Foto: Keukenhof
Kinder, die über Platten im See hüpfen
Spiel und Spaß für die ganze Familie
Foto: Keukenhof
  • 23. April 2022:
    Keukenhof Blumenkorso von Lisse nach Harlem
  • 27. April 2022:
    Königatag im Keukenhof
  • 14. – 15. Mai 2022:
    Muttertag – Romantik im Keukenhof

[icon prefix=“fas“ name=“taxi“] Service

  • Es gibt Parkplätze für 1.000 Busse und 4.500 Autos
  • Für Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind, gibt es 200 kostenlose Rollstühle und 10 Elekto-Rollstühle, die für 10  € geliehen werden könne. Diese sollten aber vorbestellt werden.
  • Für mich besonders wichtig: Im ganzen Park gibt es kostenloses W-Lan
  • Ich habe im Radisson Blue in Noordwijk übernachtet. Das Hotel war super und das Frühstücksbuffet grandios.

Offenlegung

Auf meiner Reise durch die Tulpenregion Holland wurde ich vom Keukenhof, dem Noordwijk Marketing, Tulpen Promotie Nederland und dem Niederländische Büro für Tourismus & Convention (NBTC) eingeladen. Herzlichen Dank dafür. Meine Meinung bleibt die eigene. 

Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei Annemarie Gerads vom Keukenhof und Marjolein van der Jagt und Stephen van Es vom Noordwijk Marketing. Ihr wart eine tolle Reiseleitung.

Hallo, ich bin Heike. Geboren bin ich am linken Niederrhein, wo ich zusammen mit meinem Mann Stefan lebe. Meine Reisen finanziere ich als freiberufliche IT-Beraterin, sitze also die meiste Zeit am Schreibtisch. Meine Leidenschaft gilt allem, was mich aus dem Haus bringt: dem Reisen, Tagesausflügen, Wochenend- und Städtetouren. Und wenn ich dann wieder zu Hause bin, teile ich meine Eindrücke darüber gerne mit euch auf meinem Reiseblog.

17 Comments

  • vielweib

    Was es nicht alles gibt: Vielleicht sollte ich die Lasagnetechnik bei mir zu Hause auch mal ausprobieren ;-)
    Danke für den Hinweis zum April. Ich war noch nie im „Küchenhof“ – ich hoffe, ich schaffe es mal in diesem Jahr. Ganz liebe Grüße, Tanja

  • PillePalle

    Also, dieses Jahr steht er ganz oben auf der Liste, der Ausflug zum Keukenhof. Da will ich schon seit Jahren hin, aber irgendwie hat es bislang nie geklappt. Interessant, wie die Zwiebeln gesetzt werden, das probiere ich in meinem Garten auch mal aus :)
    LG von PillePalle

    • Heike

      Hab ich mir auch schon überlegt. Dann bin ich gespannt auf das Ergebnis. Darf man nur bis zum nächsten Herbst nicht vergessen :-)

  • Sabine

    Da möchte man gleich in das Meer von Tulpen eintauchen… Dachte bisher immer, das sei etwas für Omas auf Kaffeefahrten, aber Du hast mir richtig Lust gemacht! Toll geschildert, liebe Heike, mit vielen praktischen Tipps & Infos!!

    • Heike

      Vielen Dank, Melli. Du hast ja noch 1 Monat Zeit zum überlegen. Aber eigentlich gibt es da nichts zu überlegen….

      Viele Grüße, Heike

  • Alena Schubert

    Was für ein schöner Artikel! Die Fotos sehen soooo toll aus, ich könnte direkt losfahren dorhtin. Ich liebe Tulpen ;) Danke auch für die Tipps, vor allem den Hinweis, dass die Tulpen Anfang April am schönsten sind, finde ich sehr hilfreich. Vielleicht mal für nächstes Jahr planen :)
    Viele Grüße,
    Alena

    • Heike

      Vielen Dank, Alena. Freut mich, das dir die Bilder so gut gefallen haben. In Natura ist das alles natürlich noch so viel schöner. Also unbedingt hinfahren.
      Liebe Grüße
      Heike

  • Monika vom Gartendeko-Blog

    Liebe Heike,
    ein wirklich interessanter Bericht. Ich war noch nie dort, dieses Jahr hätte es fast geklappt, aber nächstes Jahr ganz sicher. Danke für den Tipp mit der besten Reisezeit, ich werde mir das merken und freue mich jetzt umso mehr auf den Besuch. Es grüße dich herzlich
    Monika

    • Heike

      Liebe Monika,

      vielen Dank. Ob Du es glaubst, oder nicht. Ich hab es dieses Jahr selbst wieder nicht geschafft. Zu erst war es mir noch zu früh und zu winterlich. Und seit Mitte April hatte ich leider in meinem Job so viel Stress und Arbeit, das ich nicht weg konnte. Aber nächstes Jahr schaffe ich es ganz bestimmt :-)

      Liebe Grüße, Heike

  • Sarah

    Liebe Heike,
    das ist ja echt spannend! Meine Mutter wäre hin und weg das alles mal zu sehen, da sie totale Blumenliebhaberin ist. Ich schau es mir einfach gern an, aber natürlich find ichs auch spannend, wenn es immer und immer wieder klappt mit dem blühen. :D Danke dir für den tollen Einblick!

    Liebe Grüße
    Sarah

    • Heike

      Vielen Dank, liebe Sarah. Ich kann es kaum abwarten, bis wir endlich Frühling haben und überall wieder schöne Blumen blühen.

  • Silke

    Ich habe es dieses Jahr endlich geschafft den Keukenhof zu besuchen. Es war traumhaft. Leider war ich erst Anfang Mai dort und viele Tulpen waren schon „am Ende“. Es war aber noch immer sehr schön. Sehr schön ist auch die im Keukenhof (direkt an der Windmühle) angebotene Bootsfahrt durch die Tulpenfelder außerhalb des Keukenhofs. Muss man unbedingt machen. Wie fast jeder wollte auch ich Tulpenzwiebeln direkt im Keukenhof kaufen, was ja aber leider nicht geht. Es gibt aber direkt am Haupteingang einen großen Andenkenladen, der andere Zwiebeln (Gladiolen, Dahlien, Blumenrohr, etc.) verkauft. Da hat man auch ein schönes Andenken und „Mitbringsel“ für die Daheimgebliebenen. Wenn man wie ich unbedingt Tulpenzwiebeln kaufen will, kann man das einem der Straßenstände ganz in der Nähe machen. Vom Keukenhof-Parkplatz auf die N208 in Richtung Sassenheim fahren. Gleich nach dem ersten Kreisel ist auf der rechten Seite ein Parkplatz auf sich dem mehrere Verkaufsstände mit Tulpenzwiebeln befinden (ist nur ca. 500 m vom Keukenhof entfernt). Diese wurden über Winter gekühlt und können im Frühjahr gepflanzt werden, was sonst ja nur im Herbst geht. Sie sollen dann in 6-8 Wochen blühen. Ich habe vor 10 Tagen gepflanzt und die ersten Spitzen schauen schon aus dem Boden. Wenn alles gut geht habe ich Tulpen im Juli!!!
    Übrigens ist auch die Gegend um dem Keukenhof wunderschön. Im Frühling blühen hier Millionen von Tulpen auf den Feldern. Die ganze Landschaft leuchtet. Wir waren 2 Wochen in einem Ferienhaus in Noordwijk (7 km vom Keukenhof entfernt).

    • Heike

      Vielen Dank für den tollen Erfahrungsbericht, liebe Silke. Es freut mich, das es Dir so gut gefallen hat. Die Gegend in und um den Keukenhof ist aber auch unglaublich schön. Das ist wohl war. Das man Tulpenzwiebel nicht direkt kaufen kann, das weiß ich auch. Aber man kann sie doch dort bestellen und bekommt sie dann zur Pflanzzeit zugeschickt.Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber so wurde uns gesagt. Ich drück die Daumen, das Du im nächsten Frühjahr ein paar schön blühende Tulpen im Garten hast.

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