Schottland

Schottland – Der Westen

Unsere dritte Reise im Vereinigten Königreich führte uns nach Schottland. Wie im Urlaub zuvor verteilten wie auch diese zweieinhalb Wochen auf unterschiedliche Locations.

Die erste Woche verbrachten wir Nahe Oban an der Atlantikküste. Danach waren wir für die Dauer des UK Mega Events in Perth. Die zweite Woche verbrachten wir in Aviemore und gönnten uns zum Abschluß noch ein paar Tage Edinburgh.

Highlandgames in Lochearnhead

Mit unserem Leihwagen machen wir uns am 24. Juli 2010 vom Flughafen Edinburgh aus auf in Richtung Westen. Unser Ziel ist der kleine Ort Benderloch, ca. 20 km entfernt von Oban.

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Highlandgames in Lochearnhead

Auf dem Weg haben wir die Gelegenheit, in Lochearnhead die Highlandgames zu besuchen. Wenn man die Gelegenheit zu so etwas hat, sollte man diese unbedingt wahrnehmen. Das ist echt klasse. Die Highlandgames finden auf einer großen Wiese statt, die wahrscheinlich den Rest des Jahres eine Schafweide ist. Rundherum findet man Stände, in denen man die unterschiedlichsten Dinge kaufen kann. Dazwischen immer wieder die Zelte der hiesigen Clans. Mit dem Einzug der Dudelsackpfeifer begannen die Spiele. Über die Wiese verteilt fanden dann die typischen Disziplinen wie Tauziehen, Gewichte über den Kopf über eine Latte werfen oder Tanzen statt. Den Baumstammweitwurf habe ich allerdings vermisst. Das Tanzen mochte ich besonders. Die Mädchen in ihren Schottenröcken, mit Karokniestrümpfen und diese spezielle Art von Spitzentanz sieht wirklich sehr süß aus.

Nach gut einer Stunde Aufenthalt fahren wir weiter zu unserer Ferienwohnung nach Benderloch.

Benderloch

Benderloch ist ein kleiner Ort am Ostufer des Firth of Lorne im Westen Schottlands. Von hier aus sind es ungefähr 20 km bis Oban im Süden, und 40 km bis Fort William im Südosten. Der ideale Ausgangspunkt für ein paar schöne Tagesausflüge. Da wir auch in diesem Urlaub wieder mit den beiden Cacherfamilien unterwegs waren, mit denen wir bereits in Wales zusammen Urlaub gemacht hatten, haben wir das Seabank Farmhouse gemietet. Auch hier haben wir wieder genug Schlafzimmer, eine sehr schöne große Wohnküche und ein geräumiges Wohnzimmer. Als wir ankomen, werden wir von einer super freundlichen Besitzerin mit Scones, Clotted Cream und Himbeermarmelade begrüßt. So fängt der Urlaub schon super schön an.

Castle Stalker und Oban

Das gemeinsame Frühstück am nächsten morgen mit englischem Toast und leckerer Marmelade verspricht einen schönen Start in den Tag. Das Wetter sieht auch nicht schlecht aus, also machen wir uns recht zügig auf zu unserem ersten Tagesausflug.

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Castle Stalker

Unser erstes Ziel ist Castle Stalker, ein Turmhaus in einer Bucht des Loch Linnhe nördlich von Benderloch. Schon die Fahrt dorthin entlang der Küste ist großartig. Die Landschaft hier oben ist überhaupt atemberaubend. Das Wetter spielt auch mit, die Sonne strahlt von einem blauen Himmer, der sehr fotogen von kleinen Wölkchen durchsetzt ist. Das Castle liegt sehr malerisch in einer Bucht. Es gibt natürlich einen Aussichtspunkt, von denen aus man schöne Fotos machen kann. Da sich Castle Stalker in Privatbesitz befindet, ist eine Besichtigung leider nicht möglich.

Die zweite Hälfte des Tages verbringen wir in Oban. Ich muß leider gestehen, das mir der Ort nicht ganz so gut gefallen hat. Die Hauptstraße entlang des Hafens fand ich jetzt nicht so schön. Erwähnenswert ist der Sitz der Oban Distillery. Eine Führung durch die Distillery sparten wir uns allerdings, die möchten wir lieber in einer der Brennereien der Speyside machen.

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Die Waterfront von Oban

Oberhalb der Stadt liegt der McCraig’s Tower. Diese Nachbildung des Kolloseums in Rom wurde allerdings nie fertiggestellt, da die Bauherren unterwegs entweder starben oder verarmten. Der kurze Aufstieg lohnt sich schon alleine wegen des Ausblicks, den man von hier geniessen kann.

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Blick vom McCraigs Tower auf Oban

Inverary Castle

Am dritten Tag unseres Urlaubs sieht das Wetter leider nicht ganz so gut es. Es regnete immer wieder. Aus diesem Grund beschliessen wir, heute etwas mehr Zeit im Auto zu verbringen. Wir entscheiden uns für eine kleine Rundreise mit Zwischenstopp am Inverary Castle.Tagestour-Tag3

Auf dem Weg nach Inverary passiert man am Loch Awe eine der vielen schottischen Burgruinen, Kilchurn Castle. Das regnerische Wetter bietet eine hervorragende Kulisse für ein mystisches Bild dieser alten Burg aus dem 15. Jahrhundert. Die Burg kann während der Sommermonate besichtigt werden. Uns stand aufgrund des Regens der Sinn nicht danach.

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Kilchurn Castle
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Inverary Castle, der Sitz des Dukes of Argyll

Inverary Castle ist der Sitz des Dukes of Argyll, der hier auch immer noch mit seiner Familie lebt. Im Inneren des, aus dem 18. Jahrhundert stammenden, Schlosses beeindruckte uns die große Waffensammlung, unter anderem ein Dolch des schottischen Volkshelden Rob Roy. Auch dem Garten statteten wir einen Besuch ab. Von ihm war ich allerdings nicht so begeistert, wahrscheinlich bin ich von den Gärten in Kent zu verwöhnt und unterschätze die klimatischen Bedingungen im Westen Schottlands.

Nach dem Schlossbesuch setzen wir unsere Runde fort und finden auf halben Wege einen netten kleinen Tearoom, wo es leckeren selbstgebackenen Kuchen gibt. Der Weg entlang der Küste zurück nach Oban ist sehr sehenswert. Wir passieren noch einige hübsche Dörfer, die einen kurzen Halt auf jeden Fall lohnen.

Ben Nevis und der Jacobite Steam Train

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Wandern am Ben Navis

Am nächsten Tag möchte Stefan mit Holger und Betty den Ben Navis erklimmen, ich schliesse mich Tanja und Fynn an, die mit dem Jacobite Steam Train fahren werden. Der Ben Nevis ist mit 1344 m der höchste Berg Grossbritanniens. Hier gibt es für die Drei das Geocaching Event „Breakfast on Ben Navis“. Treffpunkt am Fuß des Berges ist um 7 Uhr.

Der Jacobite Steram Train fährt von Fort William nach Mallaig, wir haben aber nur die Rückfahrt gebucht. Der Zug ist durch die Harry Potter Verfilmungen als Hogwards Express bekannt geworden. Wir machen uns so gegen halb zehn auf den Weg nach Mallaig. Auf der Hinfahrt stoppen wir noch kurz am Fuß des Ben Nevis, um zu schauen, ob wir unsere Wanderer am Berg entdecken. Wir sehen aber nur das Auto auf dem Parkplatz.

Auf dem Weg weiter nach Mallaig halten wir am Glenfinnan-Viadukt an, wo ebenfalls Scenen von Harry Potter gedreht wurde. Auf der anderen Strassenseite befindet sich das Glenfinnan Monument. Hier begann mehr oder weniger die Rebellionen der Jakobiter (Schotten) gegen England, die später in der Schlacht von Culloden für die Jakobiter als Niederlage endete. Seit der Zeiten von Maria Stuart waren sich die Schotten sicher, das die Krone von England eigentlich ihnen gebührt. Mit der Niederlage gegen die Engländer hatten die Schotten ihre letzte Chance auf den Thron von England vergeben.

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Eine Fahrt mit dem Jacobite Steam Train lohnt sich immer

In Mallaig angekommen regnete es leider ziemlich, so dass wir uns die Stadt leider nicht so genau anschauen können. Anstelle dessen gibt es einen leckeren Tee und danach steht der Zug schon zum Einsteigen bereit. Die Fahrt von Fort William zurück nach Mallaig dauert knapp 2 Stunden und hat macht super viel Spass. Die Strecke führt durch eine tolle Landschaft, es gibt sehr viel zu sehen. Diese Fahrt ist auf jeden Fall sehr lohnenswert.

Zwischenzeitlich sind auch unsere Wanderer im Tal angekommt und auf dem Weg nach Hause. Die Dusch ruft, alle Drei sind fix und alle. Selbst Mathilda, der Hütehund humpelte nur noch in eine Ecke und lässt sich einfach zum Schlafen hinfallen. Mit einem gemeinsames Abendessen beim Italiener in Oban endete dieser tolle Tag.

Kilmartin

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Ein Friedhof in Kilmartin

Nach der anstrengenden Tour vom Vortag lassen wir es heute etwas ruhiger angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren Stefan und ich noch einmal Richtung Kilmartin. Das liegt ca. 1 Stunde südlich von Oban. Der Weg führt auch hier wieder durch eine wunderschöne Landschaft. Die Gegend um Kilmartin ist ziemlich geschichtsträchtig. Hier ist die Stelle, an der die ersten Schotten das Land besiedelten. Es gibt hier sehr viele sehr alte Grabstellen.

Einen schönen Earthcache haben wir nebenbei auch noch gemacht. Kilmartin ist nicht so groß, wie ich es in Erinnerung hatte. So sind wir relativ schnell durch den Ort spaziert. Auf dem Weg nach Hause halten wir noch im Tesco in Oban. Wir sind heute mit Kochen dran. Ein gemütlicher Abend beschließt einen weiteren Urlaubstag.

Three-Island-Tour

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Die Insel Mull

Heute haben wir einen aufregenden Tag vor uns. Wir machen eine „Three-Island-Tour“. Es geht mit der Fähre nach Mull, dort mit dem Bus zur anderen Seite der Insel. Von hier aus geht es nach Iona, und schließlich noch nach Staffa. Der Tag beginnt ziemlich früh, die erste Fähre geht bereits um 10 Uhr. Das Wetter ist heute super schön und wir können uns auf der 45 minütige Fahrt nach Mull herrlich den Wind um die Nase wehen lassen.

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Die Schafe auf Iona haben keinen Stress

In Craignure angekommen steigen wir dort in den auf uns wartenden Bus, der uns ans andere Ende der Insel zum Fährhafen zur Insel Iona bringt. Leider sind hier reichlich Touristen unterwegs. Wir müssen die erste Fähre fahren lassen und nach ungefähr 30 Minuten Wartezeit setzen auch wir zur Insel Iona über. Iona ist überwiegend Natur pur. Es gibt ein paar Häuser, einen kleinen SPAR Markt und die Abbey. Wir schauen uns die Abtei von Außen an, fehlt uns doch die Motivation schon wieder Eintritt zu zahlen. Anstelle dessen spazieren wir lieber über die Insel. Nach 1,5 Stunden geht es auch schon weiter zur Insel Staffa. Diesmal sind die Boote etwas kleiner und die Fahrt zur 14 km entfernten Insel dauert ein wenig länger.

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Basaltsäulen auf der Insel Staffa

Staffa ist eine Insel, die nur aus Basalt besteht. Dieser schichtet sich in drei unterschiedlichen Formen übereinander. Die unterste ist Säulenbasalt. Leider haben wir auf der Insel nur eine Stunde Zeit, so daß wir keine Gelegenheit haben, die Puffins zu finden, die es hier gibt.

Einige wenige sehen wir auf der Überfahrt zurück zur Insel Mull. Auf Mull geht es wieder mit dem Bus zurück zur Fähre und schon ist diese wunderbare Tour schon zu Ende.

Wir beschließen den Tag mit einer Portion Fish & Chips.

Fort William

Nachdem wir uns gestern Morgen so unurlaubsmäßig abhetzen mussten, ist heute das Motto „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“. Wir bleiben was länger im Bett liegen, Frühstücken danach gemütlich und fahren dann noch einmal nach Fort William. Stefan möchte gerne nochmal das Ben Nevis Visitor Center besuchen, wo sie am Dienstag losgewandert sind. Wir besuchen noch Neptuns Staircase, eine mehrstufige Schleusenanlage im Caledonian Canal.

Nach einer Mini-Shoppingtour durch die Einkaufsstraße von Fort William machen wir uns wieder auf den Heimweg. Auf halben Wege halten wir noch einmal am Castle Stalker und trinken im dortigen Museumscafe Tee und essen Zimtkuchen. Wir wollen heute alle etwas eher zu Hause sein und noch gemütlich Tee trinken.

Am Abend geht das große Packen los. Morgen geht es weiter nach Perth zum UK Mega 2010.

Hallo, ich bin Heike. Geboren bin ich am linken Niederrhein, wo ich zusammen mit meinem Mann Stefan lebe. Meine Reisen finanziere ich als freiberufliche IT-Beraterin, sitze also die meiste Zeit am Schreibtisch. Meine Leidenschaft gilt allem, was mich aus dem Haus bringt: dem Reisen, Tagesausflügen, Wochenend- und Städtetouren. Und wenn ich dann wieder zu Hause bin, teile ich meine Eindrücke darüber gerne mit euch auf meinem Reiseblog.

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