Frankreich

Der Mont-Saint-Michel

Sawina Oehlke erzählt von der Normandie
Mit mitreißender Begeisterung erzählt uns Sawina Oehlke von der Normandie

„Der Mont-Saint-Michel gehört zur Normandie, nicht zur Bretagne, wie irrtümlich oft behauptet wird“, erklärt mir eine verschmitzt lächelnde Sawina Oehlke, ihres Zeichens Pressevertreterin beim Comité Régional de Tourisme de Normandie. Nachdem ich auf einer Bloggerveranstaltung einen Film über das Renaturierungs-Projekt der Bucht Mont-Saint-Michel und der Normandie sehen durfte, kann ich verstehen, warum Sawina diese Region so verteidigt.

Aber von vorne. Der Mont-Saint-Michel ist eine kleine Insel im Wattenmeer vor der Küste der Normandie. Ein 1869 angelegter Straßendamm, der das Festland mit der Insel und der darauf befindlichen Abtei verbindet, sorgte in den vergangenen 150 Jahren dafür, das die bei Flut angeschwemmten Sedimente bei Ebbe nicht wieder mit ablaufen konnten. So versandete der Bereich um den Mont immer mehr, bis er drohte, keine Insel mehr zu sein. Ein 1995 ins Leben gerufenes Renaturierungs-Projekt  brachte im ersten Schritt Ideen, wie man das Problem beseitigen kann. Nach einer 10-jährigen Planungsphase begannen im Winter 2005 die Baumaßnahmen, welche in diesem Sommer abgeschlossen sein werden. Kurz gesagt, der Straßendamm wird entfernt und durch einen befahrbaren Steg ersetzt. Natürlich sind das nicht alle Schritte, wer Details dazu erfahren möchte, kann das hier nachlesen.

Für uns Reiseblogger wurde der Mont-Saint-Michel schon an einem Dienstag im Juni zur Insel. Auf der Schildergasse in Köln hatte die Straßenkünstlerin Marion Ruthardt ein dreidimensionales Bild des Berges geschaffen. Dreidimensional, wenn man es aus einer bestimmten Perspektive anschaut, von der Seite ein verzerrtes Bild  bei dem man kaum erahnen konnte, was es darstellen soll. Das war für mich unglaublich faszinierend.

Mont-Saint-Michel-Strassenmalerei
Eigentlich bin ich in Köln, aber auch ein klein wenig in der Normandie

Städte, Geschichte und Impressionisten

Bei einem gemütlichen Beisammensein stellte uns Sawina Oehlke noch einmal das Renaturierungs-Projekt vor. Danach gab es einen kurzen Film über die Normandie. Und was soll ich sagen? Ich habe Feuer gefangen. Ich habe mich total verliebt. Ich als alter England-Fan bin begeistert von dieser schönen Landschaft, den Städten, der Geschichte. Und vor allem von den Impressionisten. Wusstet Ihr, das der Maler Claude Monet in der Normandie gelebt hat, und das die Vorlage zu seinem weltberühmten Seerosen-Gemälde in seinem Garten zu finden ist? Ich wusste das ehrlich gesagt nicht.

Traversée de la Baie du Mont-Saint-Michel (c) Kate RileyTraversée du Mont-Saint-Michel (c) Kate Riley, D. Dumas
Traversée de la Baie du Mont-Saint-Michel (c) Kate RileyTraversée du Mont-Saint-Michel (c) Kate Riley, D. Dumas
Mont-Saint-Michel (c) Emilie Ursule
Mont-Saint-Michel (c) Emilie Ursule
Mont-Saint-Michel vue depuis le barrage (c) Eva TESSIER
Mont-Saint-Michel vue depuis le barrage (c) Eva TESSIER

Französisch sprechen braucht man in der Normandie nicht unbedingt, erklärt mir Monika Fritsch, Pressesprecherin von Atout France, dem französischen Tourismusverband. Meistens reicht es schon, das Eis zu brechen, indem man ein paar Brocken Französisch versucht und dann ins englische wechselt. Einer der Gründe, warum ich bisher nicht so gerne nach Frankreich gefahren bin. Ich hatte zwar 4 Jahre Französisch in der Schule, das ist aber leider lange her, und hängen geblieben ist davon wenig.

Cidre, Calvados und Camembert

In der Normandie spielen die drei C’s eine große Rolle: Cidre, Calvados und Camembert. Davon konnte ich mich auf der Bloggerveranstaltung überzeugen. Ein fein-würziger Camenbert, ein paar rote Trauben, etwas Brot, dazu ein Glas Cidre und danach einen weichen Calvados, dessen Apfelarome einen betört, das hat schon etwas. Schade nur, das ich noch fahren musste und an diesem wunderbar duftenden Calvados nur nippen konnte :-)

Cidre-Calvados-Camenbert
Nicht nur schön anzusehen, sondern auch gar köstlich: normannischer Camenbert

Trou Normand

Während wir uns die normannischen Köstlichkeiten auf der Zunge zergehen lassen, erzählt uns die Französin Emilie Ursule, ebenfalls vom normannischen Tourismusverband, von einem normannischen Brauch, an den ich mich glatt gewöhnen könnte. Trou Normand (dt. normannisches Loch) ist ein mit Calvados übergossenes Apfelsorbet, das bei üppigen Mahlzeiten zwischen den Gängen serviert wird. Überhaupt kann Emilie wunderbar über ihre Heimat berichten, ich möchte am liebsten direkt losfahren.

Mehr Informationen zur Normandie findet Ihr hier:

Und schlussendlich ein Youtube-Video über die Entstehung des Strassenbilds.

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Offenlegung:
Zu diesem Abend wurde ich von der Französische Zentrale für Tourismus eingeladen. Herzlichen Dank dafür. Meine Meinung bleibt die eigene.

Hallo, ich bin Heike. Geboren bin ich am linken Niederrhein, wo ich zusammen mit meinem Mann Stefan lebe. Meine Reisen finanziere ich als freiberufliche IT-Beraterin, sitze also die meiste Zeit am Schreibtisch. Meine Leidenschaft gilt allem, was mich aus dem Haus bringt: dem Reisen, Tagesausflügen, Wochenend- und Städtetouren. Und wenn ich dann wieder zu Hause bin, teile ich meine Eindrücke darüber gerne mit euch auf meinem Reiseblog.

2 Comments

  • vielweib

    Lass uns zusammen zum Mont Saint Michel <3 Den möchte ich auch einmal live erleben.
    Leider konnte ich zum Treffen in der Schildergasse nicht kommen, da ich noch in Lübeck war. Freue mich aber nächste Woche auf die Reise in die Normandie – das wird mein erstes Mal :-)
    Danke für Deine Eindrücke vom Treffen. Und ja, auch ich habe Feuer gefangen und werde jetzt mal testen, wie man sich so ganz ohne Französisch dort zurecht findet ;-)

    • Heike

      Vielen Dank, wir haben Dich vermisst. Ich wünsch Dir eine schöne Zeit in der Normandie, liebe Tanja. Ich bin ein klein wenig neidisch. Aber ich tröste mich dann auf der anderen Seite des Ärmelkanals. Vielleicht können wir uns ja von Küste zu Küste zuwinken.
      Liebe Grüße, Heike

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