USA und Kanada

Im Redwood Nationalpark: Unterwegs zwischen alten Riesen

In Kalifornien stehen Bäume, die sind so richtig alt. Und riesig groß sind sie außerdem noch. Die Küstenmammutbäume, wie die Sequoias genannt werden, sind über hundert Meter hoch.

redwood-nationalpark-grosser-baum

Unser perfekter Tag beginnt im nördlichen Teil des Redwood Nationalparks. Von Crescent City kommend fahren wir über die Howland Hill Road im nördlichen Teil des Nationalparks.

Howland Hill Road
Howland Hill Road

Obwohl es sich hierbei um eine der Hauptattraktionen des Parks handelt, und es immer noch Hauptreisezeit ist, ist es auf der Straße entspannt leer. Wir halten am Wegesrand an und ich steige aus dem Auto. Um mich herum herrscht eine unglaubliche Ruhe. Ich bin umgeben von den riesigen, wunderschönen Bäumen. Vor Ergriffenheit schießen mir spontan die Tränen in die Augen. Mutter Natur kann so wunderbar sein.

Blätterdach in 100 m Höhe
Blätterdach in 100 m Höhe

Im Redwood Nationalpark gibt es Bäume, die um die 2000 Jahre alt und über 100 m hoch sind. Leider kann man diese schiere Größe kaum mit der Kamera einfangen.

Wer genau hinschaut, sieht im Hintergrund meinen Mann vor einem Baum stehen.
Wer genau hinschaut, sieht im Hintergrund meinen Mann vor einem Baum stehen.

Am letzten Teil der Howland Hill Road liegt Stout Grove,mit seinen gigantischen Küstenmammutbäumen. Wer hier den kurzen Wanderweg von 1 km nicht macht, um die Bäume auf sich wirken zu lassen, ist selbst schuld. Um Zeit zu sparen fahren wir über den Redwood Highway 199 zurück bis auf den HWY 101.

Unser Weg führt uns Richtung Süden, wo wir knapp 10 Minuten später nach rechts auf die Enderts Beach Road abbiegen. Auf dieser kurzen Straße gibt es keine Redwoods, dafür aber grandiose Ausblicke auf den Pazifik. Da es sich bei der Straße um eine Einbahnstraße handelt, führt uns der Weg wieder zurück auf den Highway.

Enderts Beach Road Overlook
Enderts Beach Road Overlook

Unsere nächste Etappe liegt weitere 30 Minuten südlich entlang des Highways. Die Requa Road ist auch wieder eine kurze Einbahnstrasse, die zu wunderbaren Aussichten führt. Mein Tipp, fahrt Raqua Road auf jeden Fall bis zum Ende durch, ihr werdet nicht enttäuscht werden von dem Ausblick, der sich euch bietet.

Zurück auf dem Highway 101 überqueren wir die Klamath River Mündung und fahren weiter bis zur Abzweigung auf den Newton B. Drury Scenic Parkway. Diese 16 km lange Straße – auf einem Parkway, der seinem Namen nach durch einen Park führt, dürfen im Gegensatz zum Highway keine LKW und schwere Fahrzeuge fahren – läuft mehr oder weniger parallel zum Highway 101.

Ein typisches Touristenfoto muss sein
Ein typisches Touristenfoto muss sein

Dieser Abstecher lohnt sich auf jeden Fall, weil diese Straße wieder durch den großartigen Wald aus Redwoods besteht. Am Ende der Straße liegt die Elk Prairie. Leider haben wir kein Glück. Von Hirschen ist weit und breit nichts zu sehen.

Am Newton B. Drury Scenic Parkway
Am Newton B. Drury Scenic Parkway

Schweren Herzens sagen wir am späten Nachmittag den Redwoods „Auf Wiedersehen“ und begeben uns auf die letzte Etappe unserer Tour durch den Redwood Nationalpark, die Bald Hills Road. Auf dem erste Teil der Strecke begleiten uns die Bäume allerdings noch. Es geht ziemlich steil bergauf, zum Glück sind wir mit dem Auto unterwegs. Wir verabschieden uns am Redwood Creek Overlook noch einmal mit einer tollen Aussicht über die Wälder, bis zum Pazifik und fahren weiter über.

Redwood Creek Overlook
Redwood Creek Overlook

Entlang der offenen Prärie geht es auf der Strasse weiter. Irgendwann hört der Asphalt auf, es staubt ganz furchtbar, aber zum Glück ist kein Auto hinter uns.

Bald Hills Road
Bald Hills Road

Es ist überhaupt sehr angenehm, wie wenig Urlauber man im Nationalpark findet. Mit so einer Ruhe, um die Wunder der Natur zu genießen, hätte ich nie gerechnet. Da der Sommer schon ziemlich weit fortgeschritten ist, ist die Prärie leider ziemlich trocken. Im Frühling muss es hier wohl ganz tolle Wildblumenwiesen geben.

Irgendwann treffen wir wieder auf einen besser ausgebauten Highway und setzen unsere Fahrt Richtung San Francisco fort.

Wir haben uns für den Besuch im Redwood Nationalpark leider nur einen Tag gegönnt. Wenn ich den Road Trip noch einmal planen dürfte, würde ich auf jeden Fall mindestens zwei Tage einplanen. Unser Ziel war es, so viel wie möglich zu sehen. Leider sind uns dabei mit Sicherheit ein paar schöne Wanderungen entgangen.

Und wenn Ihr Bilder vom Redwood Nationalpark im Nebel sehen möchtet, dann solltet Ihr unbedingt den Post „Vom Nebel verschluckt: Die höchsten Bäume der Welt – Redwood State & National Parks“ von Ingo von Reisewahnsinn lesen. Faszinierend, wie sich die Atmosphäre im Park unter anderen Wetterbedingungen ändert.


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    Eintrittspreise

  • Der Besuch des Redwood Nationalpark ist grundsätzlich kostenlos. Jedoch verlangen die einzelnen California State Parks, die sich im Park befinden, und durch die unsere Wege geführt haben (Jedediah Smith Redwood State Park $8 und Prairie Creek Redwoods State Park $8), Eintrittsgeld, das man am Eingang der Campingplätze bezahlen kann. (Stand März 2018). Wenn Ihr das genau prüfen wollt, hier gibt es eine Aufstellung.

    Öffnungszeiten

  • Der Park ist ganzjährig geöffnet. Die Campingplätze und Besucherzentren haben saisonal geöffnet.
  • Bevor ihr losfahrt, sollte ihr auf jeden Fall den Zustand der Straßen prüfen. Es kann durchaus sein, das Straßen geschlossen sind: im Sommer kann es Waldbrände geben, im Winter Schnee.

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  • Falls Ihr im Park mehr Glück habt als wir, und einen oder mehrere wilde Hirsche seht, niemals sich diesen nähern. Sie neigen zu aggressivem Verhalten.

Hallo, ich bin Heike. Geboren bin ich am linken Niederrhein, wo ich zusammen mit meinem Mann Stefan lebe. Meine Reisen finanziere ich als freiberufliche IT-Beraterin, sitze also die meiste Zeit am Schreibtisch. Meine Leidenschaft gilt allem, was mich aus dem Haus bringt: dem Reisen, Tagesausflügen, Wochenend- und Städtetouren. Und wenn ich dann wieder zu Hause bin, teile ich meine Eindrücke darüber gerne mit euch auf meinem Reiseblog.

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